14. Förderkonzert des Soroptimist International Club Coburg

Eine musikalisch außergewöhnliche Kombination aus Gospelgesang und verschiedenen Werken an der Orgel, erlebte man am späten Sonntagnachmittag in der Wallfahrtsbasilika von Vierzehnheiligen, beim 14. Förderkonzert des „Soroptimist International Club Coburg“ (SI-Club).
Rund 200 Besucher folgten der Einladung, zu der in diesem Jahr Tim Riedl aus Baunach und der „Gospelchor Schmölz“ gewonnen werden konnten. Hierbei zeigte Tim Riedl sein Können auf der großen Rieger-Orgel. Er begann seine musikalische Ausbildung im Alter von 9 Jahren mit Klavierunterricht beim zweiten Basilikaorganisten Hubert Reinhard. Ab 2022 nahm er Orgelunterricht beim Regionalkantor Georg Hagel und ein Jahr später legte er die D-Prüfung ab. Heute spielt der 18-jährige in seinem Heimatort Baunach und in der näheren Umgebung die Orgel bei Gottesdiensten. Auch bei Konzerten wirkte er schon mit, unter anderem beim Freitagsläuten in Vierzehnheiligen. Vor dem Gnadenaltar überzeugte der Gospelchor der Kirchengemeinde Schmölz, der 2004 vom damaligen Pfarrer Ranzenberger gegründet wurde. Seit 2017 ist der aus Irland stammende Gary O´Connell Chorleiter. Gospels gehören seit langem zur modernen Musikkultur und erst recht bei Kirchenchören haben sie einen festen Platz im Repertoire gefunden. Im Allgemeinen beschreiben Gospels die Sehnsucht nach Erlösung von weltlichem Kummer durch das Wort Gottes. Nach der Begrüßung durch Pater Maximilian und der Präsidentin des SI-Clubs Sabine Taubmann-Mulz, begann das rund siebzig Minuten lange Förderkonzert. Mit „Toccata und Fuge F-Dur“ von Dietrich Buxtehude wurde der Konzertnachmittag an der großen Riegerorgel durch Tim Riedl eröffnet. Im Anschluss stand mit „Swing low, sweet chariot!“, eines der bekanntesten Lieder der African-American-Spiritual Tradition auf dem Programm. Das traditionelle Tauflied „Oh happy Day“, das erst in den 60er Jahren zu einem Gospel-Standard geworden ist, folgte. Das nächste Stück, die „5. Symphonie III. Andantino Quasi Allegretto“ bezieht sich auf den dritten Satz einer Orgel-Symphonie, die als Cinquième Symphonie, Op. 42 bekannt ist und von Charles-Marie Widor komponiert wurde. Nun folgte der Gospelchor mit „In Michael, row the boat ashore“, „Were you There?“ sowie dem einfachen Appell an Gott „Kumbaya“ (Kommt hierher). Von Louis Vierne war Barceuse A-Dur aus „24 Piéces en style libre“ zu hören. Die späte Nachmittagssonne fand ihren Weg durch die Fenster der Basilika und erweckte Engel und Nothelfer des Gnadenaltars zum Leben. Dazu erklang „Joshua fit the battle of Jericho“ nun in der Basilika. Es war nicht nur die Erzählung einer biblischen Eroberung, sondern auch ein Lied, das Hoffnung, Glauben und den Triumph über widrige Umstände symbolisierte. „O Freedom!“ schilderte die große Sehnsucht von Gefangenen nach Freiheit, auch wenn es nur nach einem Leben im Himmel wäre. Sechs Triosonaten für Orgel (darunter die BMV 525) von Johann Sebastian Bach stehen am Beginn einer vom Komponisten 1727 angelegten Sammelhandschrift mit Orgelmusik. Das Wort „Triosonate“ bedeutet hier, dass die beiden Manuale und das Pedal unabhängig und rein einstimmig geführt sind, was satztechnisch eine erhebliche Aufgabe darstellt. Am Sonntag war von Bach die „Triosonate Es-Dur (BWV 525) III. Allegro zu hören. Der Soundtrack „Test Drive“, aus „Drachenzähmen leicht gemacht“, stammt vom britischen Filmmusikkomponisten John Powell. In der Basilika spielte ihn der 18-jährige Tim Riedl von der Empore aus für die Besucher. Da Gospel-Lieder auch Gemeindelieder sind, durften alle bei „He´s got the whole world“ mitsingen und mitklatschen. Als Schluss war noch „Freedom is comming!“ von den 20 Sängerinnen und Sängern zu hören. Als Zugabe erklang vom Organisten „Galop Infernal“ von Jacques Offenbach.
Es war wieder ein akustischer Hochgenuss, musikalisch so abwechslungsreich durch die verschiedenen Epochen getragen zu werden. Mit dem Erlös des Konzerts fördert der Verein junge Künstlerinnen und Künstler, sowie weitere Projekte.