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2. Fastenpredigt in Vierzehnheiligen

Pfarrer i.R. Monsignore Josef Treutlein aus Kloster Banz war Fastenprediger am vergangenen Sonntagnachmittag bei der fastenzeitlichen Vesper in der Basilika Vierzehnheiligen. Im Hintergrund ist auch die Figur vom Nährvater Josef zu sehen.
Datum:
Veröffentlicht: 16.3.25
Von:
Gerd Klemenz

Die „Hoffnungsträger aus der Verwandtschaft Jesu“ stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Fastenpredigen im „fränkischen Bethlehem“. In der Basilika in Vierzehnheiligen findet man gleich vier dieser Hoffnungsträger. Beim Blick auf den Hochaltar fallen vier große Figuren auf, die wichtige Persönlichkeiten darstellen. Dabei handelt es sich um David, Josef, Joachim und Zacharias.

Am vergangenen Sonntag begrüßte Guardian Maximilian bei Sonnenschein zahlreiche Interessierte zu der fastenzeitlichen Vesper. Fastenprediger Pfarrer i.R. Monsignore Josef Treutlein aus Kloster Banz stellte dabei den Nährvater Josef und die Mutter Maria vor mit ihrer Hoffnung auf Gottes Fürsorge. Pfarrer Treutlein, war bis zum 31. Oktober 2023 Wallfahrtsrektor am Würzburger Käppele und Diözesanwallfahrtsleiter im Bistum Würzburg, sowie Initiator des fränkischen Marienwegs. Jetzt ist er Ruhestandsgeistlicher im Seelsorgebereich Gottesgarten. „Ein Vater mit kreativem Mut“, so nennt Papst Franziskus den heiligen Josef. Beide, Maria und Josef, sagen auf ihrer Art ihr „Ja“ zum Plan Gottes. Aber mit keinem Wort kommt der emotionale Hintergrund zur Sprache – ob und wie sich Maria mit ihren Eltern und Verwandten auseinandergesetzt hat und erst recht ist von den Gefühlen Josefs keine Rede. Dabei habe Josef viel mehr mit sich gerungen, als wir ahnen. „Können wir nachfühlen, was sich da zwischen dem Engel und Josef im Traum abgespielt hat?“, fragte Pfarrer Treutlein. „Kreativer Mut“, so schreibt Papst Franziskus, „entsteht dort, wo man auf Schwierigkeiten stößt“. Josef ist der Mann, durch den Gott Sorge trägt am Anfang der Erlösergeschichte. Josef ist das wahre „Wunder“, durch das Gott das Kind und seine Mutter rettet. Der Himmel greift ein, indem er auf den kreativen Mut dieses Mannes vertraut. „Lassen sie mal diesen Satz auf sich wirken: Der Himmel vertraut auf den kreativen Mut eines Menschen. Normalerweise denken wir und sagen es umgekehrt. Wir Menschen vertrauen auf die Hilfe des Himmels“, so Treutlein. Gott traut uns zu, dass wir mit Mut und Kreativität selber das Richtige erkennen und tun.

Die gute Nachricht des Evangeliums besteht darin, zu zeigen, wie Gott trotz der Arroganz und Gewalt der irdischen Herrscher immer einen Weg findet, seinen Heilsplan zu verwirklichen. „Der Zimmermann von Nazareth versteht es, ein Problem in eine Chance zu verwandeln, und zwar dadurch, dass er immer in erster Linie auf die Vorsehung vertraut“, so der Ruhestandsgeistliche zum Schluss.

Die nächste Fastenpredigt aus der Reihe „Hoffnungsträger aus der Verwandtschaft Jesus“ Dr. Fabian Brand aus Mistelfeld unter dem Titel „Großvater Joachim und Großmutter Anna: Hoffnung auf ein Kind“.