Zum Inhalt springen

Fahrzeugsegnung - Der heilige Christophorus ist der Patron der Reisenden.

Pater Werner segnete Brigitte Herold sowie ihre Tochter Johann und die Honda 500.
Datum:
Veröffentlicht: 21.7.24
Von:
Gerd Klemenz

 Der heilige Christophorus ist der Patron der Reisenden. Deshalb lassen Menschen ihr Auto in seinem Namen segnen oder haben eine Plakette in ihrem Fahrzeug. Die Kundenzeitschrift der Sportwagenschmiede Porsche ist nach Christophorus benannt, ebenso heißen die Rettungshubschrauber des ADAC „Christoph“ und in Bayern wird die „Christophorus-Medaille“ an Lebensretter verliehen.

Die katholische Kirche feierte am 24. Juli das Fest des heiligen Christophorus. Dazu fand kürzlich eine Andacht zu Ehren des Schutzpatrons der Reisenden und der Autofahrer sowie der Schiffer und Flößer in der kühlen Wallfahrtsbasilika statt, bevor die Fahrzeuge auf dem gut gefüllten Basilikavorplatz gesegnet wurden.

Beim Hören des Namens Christophorus denken viele an das Bild eines Mannes, der ein Kind auf den Schultern trägt. Mit einem Stab in der Hand durchschreitet er einen Fluss. Er ist dargestellt auf Autoplaketten und Schlüsselanhängern. Sein Bild findet sich an Toren, Türmen und in Kirchen. Er gehört zu den 14 Nothelfern, deren Schutz und Fürbitten man in besonderen Nöten anzurufen pflegt.

In der Andacht ging Pater Werner auf die bekannte Legende aus dem 13. Jahrhundert ein. Darin ist Christophorus ein menschlicher Riese, der auf der Suche nach dem mächtigsten Herrscher ist, dem er dienen kann. Dabei wurde schnell klar, dass Christophorus ein Mensch ist, der immer wieder aufbricht und sich auf die Suche macht. Er sucht nach einem tiefen Sinn und einem letzten Ziel für sein Leben.

Zum Ende der Andacht erklärte Pater Werner, dass Christophorus unter anderem Patron des Straßenverkehrs, der Furten und Bergstraßen, der Schiffer, Flößer, Fährleute, Brückenbauer, Seeleute, der Soldaten, Pilger, Autofahrer, Bergleute, Zimmerleute, Hutmacher, Färber, Buchbinder, Goldschmiede, Schatzgräber, Obsthändler, Gärtner und Athleten sei. Er wird außerdem gegen Seuchen, Epilepsie, den unerwarteten Tod, körperliche Leiden und Unwetter angerufen.

Nach der Andacht lud der Franziskanerpater die Gläubigen zur Fahrzeug-Segnung ein.

Neben Autos und Motorräder warteten sogar etliche Fahrräder auf dem Platz vor der Basilika. „Immer wenn ich ein neues Auto kaufe, wird es anschließend auch gesegnet. Natürlich befindet sich in meinem Auto auch eine Christophorus-Plakette. Beides gibt mir ein gutes Gefühl, wenn ich unterwegs bin, obwohl eine Segnung nicht vor Unfällen oder Verkehrsvergehen schützt“, so Florian Müller aus dem Bamberger Land.

Ein Urlauber-Ehepaar aus Mühlhausen in Thüringen war vor der Fahrzeug-Segnung noch schnell im Klosterladen. Dort hatten sie sich noch ein paar Christophorus Plaketten geholt und auf die Frontscheibe ihres Auto gelegt, um diese segnen zu lassen. „Diese bekommen unsere Bekannten von uns. Wir haben zuhause erzählt, dass wir Urlaub in Ebensfeld machen. Daraufhin haben sie gesagt, wir sollen doch nach Vierzehnheiligen fahren. Das mit der Fahrzeug-Segnung war eine Überraschung, die wir gerne mitgenommen haben“, erzählte die Frau.

„Wir kommen aus der Nähe von Schweinfurt und kommen jedes Jahr mit einer Wallfahrt zum Gnadenort. Es war geplant, dass wir heute hierher fahren. Von der Fahrzeug-Segnung haben wir nichts gewusst, aber das hat jetzt ganz gut gepasst. Schließlich geht es dann weiter nach München“, so ein Ehepaar mit einem Fiat 500.

Brigitte Herold aus Marktzeuln war mit ihrem neuen Motorrad, einer Honda 500, den heiligen Berg hochgekommen, um es segnen zulassen. „Als ich den Führerschein gemacht habe, bin ich lange Motorrad gefahren. Dann kamen meine Kinder, die Yamaha 400 wurde verkauft.
Vor rund drei Wochen habe ich mir nun diese Maschine zugelegt. Und gestern habe ich in der Zeitung gelesen, das heute Fahrzeug-Segnung hier ist. Mein Mann Christian ist zusammen mit den Kindern Johanna und Maria im neuen Fiat auch zur Segnung gekommen. Es ist Tradition, wenn wir ein neues Fahrzeug anschaffen, dieses auch immer segnen zu lassen“, erzählte die Gymnasium-Lehrerin.