Zum Inhalt springen

Fastenpredigt „Sei tapfer! Vertrau deiner eigenen Kraft …“

Fastenpredigt_0011-400x267
Datum:
Veröffentlicht: 12.3.23
Von:
Gerd Klemenz

Es war die dritte Fastenpredigt aus der Reihe „Lebe, was du bist: klug, gerecht, tapfer und maßvoll“, zu der Guardian Pater Maximilian am Sonntagnachmittag in die Wallfahrtsbasilika geladen hatte – und wieder waren zahlreiche Interessenten gekommen. Sie alle wollten die Fortsetzung der Vorstellung der Kardinaltugenden unter dem Motto „Sei tapfer! – Vertrau auf deine eigene Kraft …“  miterleben.

„Wenn ich an Tapferkeit und Mut denke, dann fällt mir besonders eine Erzählung in der Bibel ein: die Episode vom kleinen Hirtenjungen David, der den Riesen Goliath mit einem Stein aus seiner Steinschleuder tötet“, so der Guardian zu Beginn. Ihn faszinierte dabei, wie David gegen den fast drei Meter großen Goliath antrat. „Mir sind in meinem Leben auch schon solche ,Goliaths‘ begegnet: Scheinbar unüberwindbare Probleme, riesig erscheinende Hindernisse, Herausforderungen, die mir zu hoc und zu groß schienen. Aber ich habe auch erlebt, wie Gott mir im Kampf gegen diese ,Goliaths‘ half“, so Pater Maximilian. Er ermutigte: „Wenn sich dir ein oder mehrere solcher ,Goliaths‘ in deinem Leben in den Weg stellen, gegen die der Kampf aussichtslos erscheint, vertraue dich Gott an, bitte ihn, dass er dir durch diese Situation durchhilft.

Wenn du bisher noch nie mit Gott in deinem Leben etwas anfangen konntest, ist es vielleicht heute an der Zeit zu überlegen, ob du nicht in Zukunft mit Gott gegen deinen ,Goliat‘ antreten möchtest.“ Wer über Mut nachdenkt, dem stellen sich grundsätzliche Fragen: Wofür lohnt es sich, ein Risiko einzugehen? Was ist in meinem Leben wirklich wichtig? Mut braucht man nicht nur, wenn es um Leben oder Tod geht, sondern auch im Alltag. Jeder Konflikt, jeder Widerstand stellt ein Risiko dar. Mut ist die Fähigkeit, solche Risiken einzugehen, um auf diese Weise Neues zu entdecken. „Ohne Mut hätte Kolumbus nicht Amerika entdeckt und Luther keine Thesen angeschlagen. Mut ist eine Schlüsselkompetenz für ein gelingendes Leben“, erklärt der Pater.

Eng verwandt mit dem Mut ist die Tapferkeit. Beide Begriffe überlappen sich in ihrer Bedeutung, haben jedoch jeweils einen eigenen Akzent. Der Mutige bricht auf, geht nach vorne und wagt etwas Neues. „Wer eine schwankende Hängebrücke überschreiten will, braucht Mut, aber keine Tapferkeit. Wer bei einer Wurzelbehandlung auf dem Zahnarztstuhl sitzt, muss nicht mutig, aber tapfer sein. Tapferkeit ist die Fähigkeit, Leid zu ertragen und Gefahren durchzustehen. Mut und Tapferkeit sind also verschieden, treten aber oft gemeinsam auf“, so der Guardian. Ohne Mut könne man sich nicht wirklich weiterentwickeln und sein Potenzial ausschöpfen. „Meine Lebensentscheidung, nach dem Abitur in eine Ordensgemeinschaft einzutreten und Jesus nachzufolgen, erforderte Mut. Mir war bewusst, dass das Veränderungen mit sich bringen würde. Meine Familie und Freunde würden komisch schauen, wenn ich von meinen Plänen erzählen würde. Und wer weiß, was Jesus von mir erwartet und ob ich das schaffe?“, erzählt der Franziskanerpater. Für den, der mutig und tapfer handeln will, ist es der erste Schritt, Situationen, in denen Mut und Tapferkeit erforderlich sind, nicht auszuweichen. „Es gibt viele Entscheidungen im Leben, wo wir Mut brauchen, um uns festzulegen.

Unser Glaube verlangt von uns, so zu leben, wie es Gott uns zugedacht hat. Andere sollen erleben dürfen und an uns ablesen, dass Gott unter uns ist. Daran will uns die Kardinaltugend der Tapferkeit und des Mutes erinnern: Sei mutig, tapfer und stark – vertrau darauf, dass Gott bei dir ist und dich nie im Stich lässt.“ Mit einer Geschichte, die von Mut und Tapferkeit handelte, schloss Pater Maximilian.