Hubertusmesse in Vierzehnheiligen
Jagdliche Signale erfüllten am vergangenen Samstag die Basilika Vierzehnheiligen. Die Parforcegruppe des Bayerischen Jagdschutz- und Jägervereins Lichtenfels, unter der Leitung von Sylvia Tremel, bereicherte musikalisch die traditionelle Hubertusmesse. Die Bläser und Bläserinnen wurden von Basilikaorganisten Georg Hagel begleitet. Vor dem Antonius-Altar blies vor und nach dem Gottesdienst die Fürst Pless Bläsergruppe des Jägervereins Bad Staffelsteiner Land e.V. unter der Leitung von Konrad Gehringer jagdliche Signale und Fanfaren. Vor dem Antonius Altar arrangierten die Jäger weidmännische Motive, das Hubertuskreuz leuchtete zwischen dem Gehörn eines Hirsches, der zwischen zwei Lebensbäume trat. Daneben brannte eine dicke Kerze mit dem Aufdruck „Waidmanns Dank“ und eine jagdliche Szene. Franziskanerpater Werner Reischmann feierte mit rund 400 Gläubigen eine feierliche Hubertusmesse im fränkischen Bethlehem. Die Hubertusmesse, eine instrumental erklingende Messe, wird jährlich zur Erinnerung an den heiligen Hubertus von Lüttich um den 3. November, dem Hubertustag, gehalten. Der Überlieferung nach war Hubertus als junger Edelmann ein leidenschaftlich ausschweifender Jäger, der die Erlegung des Wildes als Selbstzweck sah. Später erkannte Hubertus in allen Wesen Geschöpfe göttlichen Ursprungs und hat sich deshalb hegend und pflegend für sie verwandt. Diese Grundhaltung der „Achtung vor dem Geschöpf“ ging als Waidgerechtigkeit in die Verhaltensgrundsätze der Jägerschaft ein. Regionalkantor und Orgelkünstler Georg Hagel integrierte meisterhaft die symphonische große Rieger-Orgel in den Klang der Hörner und füllte das gewaltige Raumvolumen der Basilika. Tonsicherheit und Freude an der Musik prägten die Interpretationskunst der Waidmänner im grünen Rock. Jubelnd, schmetternd oder feierlich erklangen die Hörner zum Introitus, Kyrie oder beim Gloria zum „Fanfare de Bois“. Zur Gabenbereitung erklang das „La Tivoli“ von Albert Sombrun und zur Kommunion „Soubeniers de Londres“ von Hubert Heinrich. Mit den Chorälen „Nun danket alle Gott“ und „Großer Gott“ schloss der Gesang der Gläubigen mit Orgel und Jagdhornbläsern das musikalische Erntedankfest der Jäger. Zum Auszug der Jäger erklang „Festival“ von Tyndare-Gruyer. „Welch eine tolle Musik, da läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Ein Konzert hier den Bläser und Bläserinnen in der Basilika wäre doch sicherlich auch schön“, so Gottesdienstbesucher nach der Hubertusmesse.