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Im Zeichen der Ökumene - Durchkreuzte Lebenspläne

Höhepunkt des ökumenischen Segnungs- und Salbungsgottesdienstes war die Salbung mit der evangelischen Pfarrerin Raphaela Holzinger, Guardian Pater Maximilian und Schwester Alexia.
Datum:
Veröffentlicht: 6.6.25
Von:
Daniel Reitz

Immer wieder kommt es vor, dass unsere Lebenspläne durchkreuzt werden – mit positiven oder mit negativen Folgen. Es kann sein, dass eine Krankheit oder ein Unglück hoffnungsvolle Pläne durchkreuzen. Es kann aber auch sein, dass ein Mensch in unser Leben aufkreuzt und alle bisherigen Pläne auf den Kopf stellt. Einen besonderen ökumenischen Gottesdienst feierten katholische und evangelische Christen am Freitag vor Pfingsten in der Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen zum Thema „Durchkreuzte Lebenspläne – Seid Pilger der Hoffnung“. Franziskaner gestalteten gemeinsam mit dem evangelischen Pfarramt Bad Staffelstein und den St. Franziskusschwestern eine eindrückliche Feier.

Der Guardian des Klosters, Pater Maximilian, Pfarrerin Raphaela Holzinger und Schwester Alexia sprachen im Wechsel ausgewählte Texte. Basilikaorganist Georg Hagel verband die Texte mit besinnlichen Orgelmeditationen. „Nicht immer läuft alles im Leben glatt. Oft planen wir etwas und dann kommt es ganz anders. Manchmal durchkreuzen unvorhersehbare Ereignisse unsere Lebenspläne. Gottes Geist will uns dabei helfen, auch in schwierigen Zeiten das Vertrauen nicht zu verlieren und auf die Hoffnung zu setzten“, so Pater Maximilian zu Beginn. Schwester Alexia trug die Geschichte „Die drei Steine“ von Erich Fried vor. Hier fragten sich drei Steine, wie lange sie noch leben, wenn die Hoffnung verlorengeht. „Wir haben einen Gott, der wie ein gütiger Vater zu uns ist. Der egal, was in unserem Leben passiert, uns immer wieder mit offenen Armen in Empfang nimmt. Ein Gott, der das Verlorene sucht und der uns auffängt. Egal welche verschlungenen Pfade wir im Leben gehen, er geht mit“, erklärte Pfarrerin Holzinger in ihrer Ansprache. In Jesus wurde Gott selbst Mensch, um uns nahe zu sein und durch seinen Tod und seiner Auferstehung hat er uns alle zum Leben befreit. Mit Gott sprechen können wir immer und überall. Im Gebet können wir Lasten abgeben, Ruhe finden und neue Kraft bekommen. Das kann helfen, neue Freude und Hoffnung zu finden. Weiterhin ging die evangelische Pfarrerin auf die Jahreslosung „Prüft alles und behaltet das Gute“ ein. Wahrheit, Güte, Nutzen – das sind wichtige Kriterien, um das Gute zu erkennen. „Wo wir uns um Wahrheit bemühen, handeln wir im Gottes Sinne. Den Heiligen Geist hat er uns zugesprochen, damit wir das Gute erkennen und Kraft sowie Mut haben danach zu leben“, so die Pfarrerin zum Schluss.

Die anschließende Salbung mit kostbarem Rosenöl sollte die heilende Kraft des Gottesgeistes spürbar machen. Zuvor erklärte Pater Maximilian, dass oben auf dem Gnadenaltar das göttliche Kind in alle vier Himmelsrichtungen schaut und die 14 Nothelfer darunter die verlängerten Arme Gottes sind. Durch die Salbung der Stirn und der Hände soll der heilige Geist erfahrbar und spürbar werden, erklärte der Pater. Daher fragten Schwester Alexia, Pfarrerin Holzinger und Pater Maximilian jedem nach seinem Namen und so konnte jedem ein ganz persönlicher Segen zugesprochen werden. Die Orgelmusik im Hintergrund half dabei, diesen Segen mit Leib und Seele zu fühlen.