Nachtwallfahrt nach Bamberg

Bereits zum 14. Mal organisierten Andreas Dumproff und Karl-Josef „Joe“ Giebfried aus der katholischen Pfarrei Sankt Kilian Bad Staffelstein eine Nachtwallfahrt von Vierzehnheiligen zum Bamberger Dom. Unter dem Leitwort „Seid Pilger der Hoffnung“, trafen sich knapp 50 Frauen und Männer in der Wallfahrtsbasilika am frühen Freitagabend zur traditionellen Wallfahrt. Guardian Pater Maximilian stimmte die Wallfahrergruppe mit ein paar Impulsen von Papst Franziskus auf das diesjährige Wallfahrtsthema ein.
Nach dem Segen des Franziskanerpaters und dem Lied „Großer Gott“ zogen die Pilger durch das Hauptportal aus und begaben sich auf den rund 36 Kilometer weiten Weg durch die Nacht. Die Wege führten die Gruppe auf Feldwegen vorbei an üppigen Wiesen, Ackerfeldern und durch Wälder. Spätestens jetzt fielen so einige Alltagssorgen ab und die Wallfahrer konnten die wunderschöne Landschaft genießen. Mit Gebet, Gesang und vorgelesenen Gedankenanstößen ging es zunächst über den Höhenweg durch das Löwental vorbei an Loffeld nach Sträublingshof. Der Sonnenuntergang, den man dann am Morgenbühl erleben durfte, war wieder einmal ergreifend. In der Sträublingshofer Kapelle wurde das Lied von Dietrich Bonhöfer, „Von guten Mächten“, gesungen und auf der Gitarre begleitet. Über Dittersbrunn und Prächting zog die Pilgergruppe nach Kleukheim, wo kurz vor Mitternacht im Pfarrsaal heißer Kaffee und selbst gebackene Kuchen warteten. In der Kirche der Abtei Maria Frieden in Kirchschletten hieß Äbtissin Schwester Mechthilde Thürmer die Wallfahrtsgruppe willkommen. Nach einem Gebet und einer Rast im Kloster führte der Weg weiter durch die Nacht über Sassendorf, Höhengrüßbach nach Zückshut. In der dortigen Kapelle Mariä Krönung wurden die Wallfahrer frühmorgens begrüßt. Dann ging es über Gundelsheim weiter nach Hallstadt. Die Müdigkeit steckte vielen der Pilger in den Gliedern, als sie gegen 6 Uhr im evangelischen Pfarrzentrum in Hallstadt eintrafen. Dankeswerterweise hatten Bad Staffelsteiner Kolping-Mitglieder ein kräftiges Frühstück vorbereitet, das alle Müdigkeit und Strapazen schnell vergessen ließ. Nachdem der Kaffee die Lebensgeister wieder geweckt hatte, vergingen die letzten Kilometer bis zum Bamberger Dom wie im Flug. Dort angekommen, wurde die Pilgergruppe vom Dompfarrer Dr. Markus Kohmann in Empfang genommen.
In der „Nagelkapelle“ fand anschließend ein feierlicher Gottesdienst mit dem Dompfarrer statt, den Karl-Josef „Joe“ Giebfried mit der Gitarre musikalisch bereicherte. Im Anschluss trug Giebfried ein paar Schlussgedanken vor und beendete den offiziellen Teil der Nachtwallfahrt. Unterwegs hatten Beate Sebald, Inge Lorenz und Joe Giebfried Gebete, Litaneien, Fürbitten und auch weltliche Texte vorgetragen. Mit vielen positiven Eindrücken und einer Mittagspause im Bamberger Gasthaus „Fässla“ fuhren die Wallfahrer mit dem Zug Richtung Heimat. „Ich war in den letzten Jahren des Öfteren dabei, es war immer ein ergreifendes Ereignis. Es herrschte ein gutes Untereinander der Teilnehmer auf dem Weg nach Bamberg. Die Palette der Gebete ist sehr breit gefächert. Sie stimmen nachdenklich, machen Mut, lassen uns wieder auf den Boden kommen und schärfen den Blick für das Wichtige. Im alltäglichen Leben vergessen wir leider allzu oft, worauf es tatsächlich ankommt“, erklärte das Geburtstagskind Jürgen Dietz, das auch schon mehrmals das Wallfahrtsbild getragen hat. Alle Teilnehmenden lobten das Organisationsteam, besonders für die Verpflegung an den verschiedenen Stellen. „Es wurden Zwischenstopps eingelegt, an denen sich jeder kurz stärken konnte. Die Haltepunkte wurden auch genutzt, um kurze Impulse und Gedanken zu geben. Mit einem Lied und musikalischer Begleitung wurden die Pausen beschlossen und man ging körperlich und seelisch gestärkt wieder weiter“, erzählte Organisator Giebfried. Das Begleitfahrzeug der Nachtwallfahrt wurde von „A. Dumproff Buch & Kunst Lichtenfels“ zur Verfügung gestellt. Auch für 2026 ist wieder eine Nachtwallfahrt zum Bamberger Dom geplant.