Oase des Trostes

Allerheiligen (katholisch) und der Totensonntag (evangelisch) sind die Tage im November, an denen die Gedanken vieler Menschen besonders intensiv bei denen weilen, die jahrelang ihr Leben geteilt haben und nun verstorben sind. Die ökumenische Feier für Trauende machte am Freitagabend die Basilika der 14 Nothelfer zu einer „Oase des Trostes“.  In dem von den Franziskanern aus Vierzehnheiligen, den Franziskusschwestern und der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Bad Staffelstein veranstalteten Gottesdienst gingen die Trauernden gemeinsam ein Stück Weg der Erinnerung an die Verstorbenen, aber auch der Dankbarkeit.

Geistliche Texte, die Begegnung mit tröstlichen Worten aus der Heiligen Schrift und einfühlsame Orgelklänge sowie musikalisch umrahmte Phasen des Schweigens wechselten sich im Gottesdienst ab. In traurige Gesichter blickte die evangelische Pfarrerin Raphaela Holzinger bei ihrer Ansprache. Hierbei ging sie auf das Adventslied „Maria durch ein Dornwald ging“ ein. Das Lied erzählt davon, wie die Düsternis sich wandelt, wie aus der Hoffnungslosigkeit und Gottesferne etwas Lebendiges wird. Maria ist nicht alleine auf ihrem Weg durch den Dornwald. Maria erwartet den, der die Dornen nicht scheuen wird. Sie trägt den unterm Herzen, der die Hoffnung und die Liebe sowie die Zukunft beim Namen nennen wird. „Je öfter ich über das Lied nachdenke, desto mehr spüre ich, dass es auch in meiner Seele einen Teil braucht, der offen ist für Neues, für Wunderbares. Einen Teil, der trotz der Schmerzen und der Erwartung von Verlust und Tod unberührt bleibt“, so die evangelische Pfarrerin.

Beim Eintritt in die Basilika konnten die Gottesdienstbesucher die Namen ihrer Verstorbenen aufschreiben, die später im Gottesdienst von Franziskusschwester Alexia, der evangelischen Pfarrerin Raphaela Holzinger und Franziskanerpater Maximilian vorgelesen wurden. Dazu konnten die Gläubigen zum Gnadenaltar kommen und am Licht der Osterkerze eine Kerze für ihre Verstorbenen entzünden. Im Anschluss an den Gottesdienst nutzten die Gläubigen die Möglichkeit zur Begegnung und zum gemeinsamen Gespräch bei warmen Getränken im Infozentrum des Franziskanerklosters.