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10 Jahre „Freunde und Förderer“

Am Montag, den 14. Mai 2007 trafen sich im Festsaal des Franziskanerklosters folgende 14 Damen und Herren mit der rühmlichen Absicht, einen „Förderverein Basilika Vierzehnheiligen e.V.“ zu gründen:
(in der Reihenfolge der Anwesenheitsliste):

  1. Bürgermeisterin Dr. Bianca Fischer, Lichtenfels
  2. Guardian P. Benedikt Grimm, Vierzehnheiligen
  3. Rechtsanwalt Josef Goller, Lichtenfels
  4. Alfons Hennig, Wolfsdorf
  5. Siegfried Hild, Wolfsdorf
  6. Waltraud Kießling, Marktzeuln
  7. Generaloberin Sr. M. Christine Köberlein, Vierzehnheiligen
  8. Bürgermeister Jürgen Kohmann, Bad Staffelstein
  9. Landrat Reinhard Leutner, Lichtenfels
  10. Günter Lohneis, Wolfsdorf
  11. Richard Lurz, Hummendorf
  12. Richard Lurz Sen. Grundfeld
  13. Polizeihauptkommissar Walter Mackert
  14. Hausvikar P. Christoph Kreitmeir

entschuldigt hatten sich

  • der Filialleiter der Ligabank Bamberg, Raimund Köhler
  • und Dekan Gerhard Hellgeth, Bad Staffelstein

Im Protokoll dieses Treffens

„P. Benedikt erläuterte, dass die Idee zur Gründung eines Fördervereins von den Mitgliedern der Kirchenverwaltung „Basilika Vierzehnheiligen“ gekommen ist mit dfem Ziel, finanzielle und Ideele Unterstützung durch den Verein zu erhalten, da immer mehr Menschen Vierzehnheiligen besuchen und das Angebot qualitativ und quantitativ ausgeweitet wurde (Infozentrum, Kinderführer, Anbetungskapelle, neue Gottesdienstformen usw.) Auch sollen finanzschwache Wallfahrten durch den Verein unterstützt werden. Zum Beispiel ist für den 6. Oktober 2007 eine Wallfahrt für Arbeitssuchende geplant, die Teilnehmer/innen
sollen verköstigt werden.“

Bemerkenswert ist, dass bereits bei dieser konstituierenden Sitzung der Name des Vereins geändert wurde von „Förderverein Basilika Vierzehnheiligen e.V.“ in: „Freunde und Förderer der Basilika Vierzehnheiligen e.V.“ – darüber wird noch zu sprechen sein.

In der Satzung, die bei dieser Gründungssitzung besprochen und beschlossen wurde – Rechtsanwalt Josef Goller hatte sie entworfen – , steht als „Zweck des Vereins folgende Umschreibung:

„Zweck des Vereins ist die Förderung der Wallfahrtstradition und –kultur an der Basilika zu Vierzehnheiligen; die Unterstützung schwacher Pilger und Pilgergruppen; die Mithilfe bei der Pflege der Kirchenmusik in der Basilika; die Pflege und Aktualisierung des Informationszentrums in der Einfangshalle des dortigen Franziskanerklosters; die Unterstützung der Forschungsarbeit zur Geschichte von Vierzehnheiligen, wie die Verbreitung der Nothelferverehrung und die Förderung der Kooperation mit anderen Wallfahrtsorten, vor allem mit Bethlehem/Israel.“

Diesem Ziel haben sich „Freunde und Förderer“ verschrieben.
Bevor ich Akzente aus der 10jährigen Geschichte herauspicke, zunächst einige Gedanken zu „Freunde und Förderer“ – eine sehr sinnvolle Änderung:

Freunde

Freunde sagen: „Es ist gut, dass Du da bist, dass es dich gibt“.
Dass es wen gibt? – klar, die Basilika! Freunde der Basilika!

In der Tat, es ist gut, dass es sie gibt: Hunderttausende kommen jedes Jahr

  • um Balthasar Neumanns Werk zu bestaunen
  • um das Jesuskind und die Nothelfer zu verehren
  • um Hilfe zu finden in Not und Nöten des Lebens.

Es ist gut, dass es dich gibt, Basilika – sagen deine Freunde. Basilika – nur ein Bau aus Stein – faszinierend als Bau – wie jedes Museum. Die Faszination der Basilika: Sie lebt: durch Besucher und Mitarbeiter Freunde sagen: es ist gut, dass es Euch gibt, die die Basilika mit Leben füllen:
Die Menschen, die kommen zu Gottesdienst und Gebet
Die Mitarbeiter, die auf unterschiedlichen Ebenen die Kirche mit Leben füllen,
die Mitarbeiter rund um Sakristei und Kirchenschmuck,
die Kirchenmusiker, die den Raum zum Klingen bringen,
die Franziskaner, die Gottesdienste feiern und Menschen seelsorglich begleiten.

„Es ist gut, dass es euch alle gibt“ – sagen die Freunde.

Gute Freunde sagen auch: Ich wünsche mir, dass es euch noch lange gibt. Darum begleiten wir kritisch Euren Weg. Wir schmieren Euch nicht nur Honig um den Bart, wir sagen auch, wo wir kritische Anmerkungen haben. Im Franziskanerorden nennen wir das „Brüderliche Zurechtweisung“. Wer im Betreib steckt, wer Termine plant und abarbeitet, wird leicht betriebsblind. Ein guter Freund leiht mir seine Augen, damit mein Blick weit bleibt, dass ich Fehler wahrnehme, die ich sonst nicht sehe – nicht, weil er mich in die Pfanne hauen will, sondern weil er mir wohl will.

Wie gut, dass die Basilika viele Freunde hat – und dass die, die die Basilika mit Leben füllen, gute Freunde haben – dass wir Sie haben. „Ich bin nur mit“ – Freunde sind mit, mit auf dem Weg in guten und schlechten Zeiten

Förderer

Groß geworden am Rand des Ruhrgebiets – geprägt durch Fördertürme der Zechen. In den Zechen wurde Kohle gefördert. Das hat auch etwas mit ausbeuten zu tun – trifft aber damit kaum das, was „Förderer“ wollen. Für sie trifft das Bild: Verborgene Schätze heben, verborgene Schätze ans Tageslicht bringen. Ermutigen und bestärken, das Gute zu bewirken und zu tun. So sagt das Bedeutungslexikon: „Jemanden fördern heißt: bewirken, dass etwas immer besser wird.“

Dieses Fördern spielt sich ab im Spannungsfeld von:
„Das Gute ist der Feind des Besseren“ – und: „Das Bessere ist der Feind des Guten“.
Für beides braucht es Förderer. Sie fördern durch Anteilnahme, durch Interesse, durch aufmerksames Nachfragen, durch Ermutigung und Bestärkung. Und sie fördern auch, soweit sie das können, materiell, um das Gute zu fördern und zu stärken. Und darum sind Förderer immer auch Freunde – und Freunde sind immer auch Förderer.
Wir, denen Verantwortung für Vierzehnheiligen für Vierzehnheiligen übertragen ist, sind dankbar, so viele Freunde und Förderer zu haben – bis hin zum staatlichen Bauamt, das den Bayerischen Staat vertritt, der seit 1803 Besitzer von Kirche und Kloster ist.

Nach diesen grundsätzlichen Überlegungen darf ich Ihren Blick nun auf die 10 Jahre richten und einige Akzente dieser Jahre beleuchten. Eine erste Überraschung zeigt sich im Protokoll der ersten Mitgliederversammlung nach der Gründung am 14. April 2008: P. Benedikt, der die Versammlung als Geschäftsführer leitete, konnte mitteilen, dass die Zahl der Mitglieder im ersten Jahr um fast 100 gewachsen ist. Ein Zeichen, wie wichtig den Menschen am Obermain „ihr“ Wallfahrtsort ist und wie groß die Bereitschaft ist, diesen Gnadenort zu stützen. Herr Köhler konnte erfreut feststellen, dass die Einnahmen höher waren, als die Ausgaben und dass der Verein ein Gesamtvermögen von 2.829,90 € ausweist. Und er konnte berichten, dass das Finanzamt in Coburg die Gemeinnützigkeit des Vereins anerkannt hat – was die Berechtigung zur Ausstellung von Spendenquittungen einschließt.

Bei der ersten Mitgliederversammlung nach der Gründungsversammlung 2008 hielt P. Louis Bothe, Niederländer, der in Bethlehem lebt, einen Vortrag über die Lage in Bethlehem. Da die Katholiken im hl. Land überwiegend Palästinenser sind, war es nicht verwunderlich, dass er in seinem Vortrag die palästinensische Seite stark in den Vordergrund stellte. Einigen hat das nicht so gefallen, weil sie eine antijüdische Einstellung gehört haben wollen. Vor allem ein Herr ereiferte sich in einem Leserbrief, den aber keine Zeitung drucken wollte, den er darum als „Anzeige“ veröffentlicht hat. Das Thema hat sich wohl im Lande verlaufen, das Engagement der Freunde und Förderer für Bethlehem – bis heute! – nicht.

Das Jahr 2009 bescherte den Freunden und Förderern gleich zwei Mitgliederversammlungen – die ordentliche und die außerordentliche. Man war so engagiert in der Startphase, dass keiner daran gedacht hatte, dass der Vorstand nur auf 2 Jahre gewählt war, dass darum Wahlen getätigt werden mussten. Als es bemerkt wurde, waren die Einladungen schon verschickt. So entschloss man sich, im November eine weitere Mitgliederversammlung durchzuführen – bei der dann am 23. November mit großer Einigkeit der bisherige Vorstand samt Beisitzern wiedergewählt wurde, ebenso die zwei Kassenprüfer.

Damit man in zwei Jahren nicht schon wieder wählen muss, wurde eine Satzungsänderung beschlossen, die die Amtszeit des gewählten Vorstands auf vier Jahre verlängert – eine kluge Entscheidung, zumal sich der Vorstand normalerweise nur einmal im Jahr trifft.

Bei dieser außergewöhnlichen Mitgliederversammlung wird auch eine außergewöhnliche Spende beschlossen. In Bolivien wird eine den vierzehn Nothelfern geweihte Kirche gebaut. Das Erzbistum Bamberg finanziert einen nicht unerheblichen Teil dieser Kirche. Auf Bitten des Erzbischofs beteiligen sich auch die „Freunde und Förderer“ mit einer Spende von 4.000€. Der „Blick über den Zaun“ bis nach Bolivien folgt dem Text eines neuen Geistlichen Liedes: „Zieh den Kreis nicht zu klein“.

Bleibt noch zu erwähnen, dass zum Zeitpunkt dieser außerordentlichen Versammlung die Mitgliederzahl auf 184 angewachsen ist – erstaunlich und erfreulich! Nicht unerwähnt soll bleiben, dass unser geschätzter Mitbruder P. Dr. Heinrich Fürst bei der ordentlichen Mitgliederversammlung sein neues Buch zur Vierzehnheiligenverehrung vorstellte, ein umfangreiches Buch, ein fleißiges Buch, ein informatives Buch – und nicht zuletzt: ein schönes Buch. In der Zwischenzeit ist es vergriffen.

Interessante Informationen gibt es zur Mitgliederversammlung im Mai 2010. Die Zahl der Mitglieder ist auf 195 gestiegen. sie verteilen sich über folgende Altersgruppen:

  • 27 – 40: 11 Mitglieder
  • 41 – 60: 58 Mitglieder
  • über 61: 61 Mitglieder
  • 11 Mitglieder sind Firmen, Städte Wallfahrten und Vereine.
  • 141 Mitglieder zahlen 20,00 €, 17 zahlen 50,00€, 11 zahlen 25,00€,
  • 9 zahlen 30,00€, 8 zahlen 100,00€, 8 zahlen 40,00€, 1 Mitglied zahlt 24,00€

Abschließend möchte ich noch einmal eine Zusammenschau geben all der Projekte, die von den Freunden und Förderern in den zehn Jahren beraten und finanziell unterstützt wurden:

Finanziell

  • Zuschuss zum Nothelferbuch von P. Heinrich
  • Zuschuss zur Bewirtung bei Gottesdiensten
  • Zuschuss zum Treffen der Wallfahrtsführerinnen
  • Pflege des Informationszentrums
  • Zuschuss zur Kirchenmusik
  • Zuschuss zur Zeitschrift „Basilika“
  • Unterstützung der Pastoral der Franziskaner in Bethlehem
  • Nothelferkirche in Bolivien
  • Neugestaltung des Franziskusbrunnens
  • Anteil an den Baukosten für den barrierefreien Zugang
  • Neugestaltung der homepage
  • Auslagen für die Fastenpredigten (erstmals 2013)
  • Reparatur des Klosterzauns
  • Nothelfer-Liederbücher
  • neue Lampen für das INFO-Zentrum
  • Finanzierung der Aushilfen bei personellen Engpässen der Franziskaner
  • Restaurierung der Krippenfiguren im INFO-Zentrum
  • Spenden an die Caritas und die Lichtenfelser Tafel anlässlich der Fastenpredigten zum Jahr der Barmherzigkeit
  • Bildschirm und Kamera für den Seiteneingang der Basilika
  • Besondere Anlässe wie:
    • Geschenke für Messdiener, Parkwächter, Ehrenamtliche,
    • Vergütung für Musiker in Sondergottesdiensten,
    • Vergütung von Aushilfen
  • schon entschieden: eine Glocke für das neue Geläut
  • weiterer Bildschirm im vorderen Bereich

Ideell

Begleitung der Fragen und Themen wie: Zelebrationsaltar, Erneuerung der Läuteanlage, Planung der Behindertenzugänge, die Überbrückung der Kirche mit Bildschirmen, Kirchenbänke, Gottesdienstordnung.