„Seid Pilger der Hoffnung!“
Dazu lädt Papst Franziskus im Heiligen Jahr 2025 ein: „Alle hoffen. Im Herzen eines jeden Menschen lebt die Hoffnung als Wunsch und Erwartung des Guten, auch wenn er nicht weiß, was das Morgen bringen wird. Möge das Hl. Jahr für alle eine Gelegenheit sein, die Hoffnung wieder aufleben zu lassen.“
„Pilger der Hoffnung“ sollen wir sein, hofft der Papst, Menschen, die sich nicht von schlechten Erfahrungen leiten lassen, sondern von guten Erwartungen.
Pilger sein bedeutet, jeden Tag aufs Neue den Aufbruch ins Ungewisse zu wagen. Pilger sein heißt aber auch: Bescheiden und einfach unterwegs sein. Pilger leben nicht im Luxus und kommen nicht auf den Prachtstraßen daher, sondern sie gehen auf den Pilgerwegen, die oft staubig sind und unbequem und auch mal dazu zwingen, einen Umweg einzuschlagen.
„Seid Pilger der Hoffnung!“
Hoffnung – was ist das eigentlich? Hoffnung ist die Fähigkeit in uns, mehr zu sehen als die augenblickliche Wirklichkeit. Hoffnung ist unser Gespür dafür, dass es noch mehr gibt als das, was ich gerade sehe. Dadurch bekommen wir eine Perspektive, die uns die Kraft gibt weiterzuleben.
Wir leben in herausfordernden Zeiten und spüren oft die Ohnmacht angesichts von Entwicklungen, die uns Angst und ratlos machen. In Dante Alighieris „Göttlicher Komödie“ steht groß über dem Höllentor: „Lasst, die ihr hier eintretet, alle Hoffnung fahren!“ Ein Ort ohne Hoffnung, das ist die Hölle, ein Zustand der Gottesferne, ja der Gottlosigkeit. Sind wir etwa auf dem besten Weg dorthin?
„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ (Vaclav Havel)
„Seid Pilger der Hoffnung!“
Hoffnung ist wie ein offenes Fenster, wie eine Brücke zum anderen Ufer, wie ein Sonnenstrahl nach langem Regen, wie eine Oase in der Wüste, wie ein Geländer, an dem ich mich festhalten kann, wie ein Schmetterling auf einer Blüte, wie ein bunter Regenbogen, wie eine sprudelnde Quelle, wie ein tröstendes Wort, wie eine rettende Planke auf stürmischer See, wie ein Baum, der blüht, wie das Licht am Ende des Tunnels, wie ein Mauerdurchbruch, wie …
Psalm 62 formuliert es sehr schön: „Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe, denn von ihm kommt meine Hoffnung.“
Der Prophet Jesaja (Jes 40, 31) ermutigt: „Die aber auf den Herrn hoffen, empfangen neue Kraft, wie Adlern wachsen ihnen Flügel.“