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Benefizkonzert des Kreisorchesters in Vierzehnheiligen

Ein beeindruckendes Konzert mit dem Kreisorchester Lichtenfels fand in der Wallfahrtsbasilika in Vierzehnheiligen statt.
Schwelgen in Erinnerungen und Hoffnung auf die Zukunft: Viele Emotionen haben die Musiker bei ihrem Benefizkonzert in der Basilika hervorgerufen.
Datum:
Veröffentlicht: 2.12.23
Von:
Gerd Klemenz

Nach fünf Jahren Pause hat am vergangenen Samstagnachmittag in der Wallfahrtbasilika Vierzehnheiligen das Kreisorchester Lichtenfels unter der Leitung von Christian Stenglein gespielt. Seit über 20 Jahren besteht dieses Orchester, dem rund 90 Musiker angehören und welches das Aushängeschild der heimischen Blaskapellen des Landkreises ist. Mit ihrem Besuch unterstützten die etwa 250 Zuhörerinnen und Zuhörer die Nachwuchsförderung der Musikkapellen im Landkreis und leisten einen Beitrag zur Finanzierung der neuen Basilika Glocken.

„Mögen Sie den Stillstand nutzen, um Ihre Augen zu schließen, der Musik zu lauschen und Ihren Erinnerungen und Emotionen Raum zu geben“, so der Moderator des Konzertes Tim Birkner zu Beginn. Mit dem Stück „Prayer and Jubilation“ (Gebet und Jubelfeier) von James L. Hosay wurde das Konzert eröffnet. Wie der Titel bereits vermuten lässt, hat dieses Werk einen religiösen Hintergrund. Der erste Teil ist langsam und nachdenklich, fast meditativ. Der zweite Teil ist fröhlich und erhebend. Das Gebet (Prayer) erfordert einheitliche Phrasierungen, breit gestaltete Melodiebögen und saubere Intonation als Elemente für eine gelungene Umsetzung. In der Jubelfeier (Jubilation) liegt der Schwerpunkt für eine erfolgreiche Aufführung auf genauer Artikulation und auf der gewissenhaften Hervorhebung der Kontraste zwischen den gebundenen Passagen der Holzbläser und den Marcato-Klängen der Blechbläser. Im Anschluss folgte von Karl Jenkins „Benedictus“, der vorletzte Satz aus „The Armed Man”, das zu einem Klassiker geworden ist. Den Solo-Part übernahm Michael Bauernschmitt vom Musikverein Uetzing-Serkendorf. Nun folgte „Whispers from Beyond“ („Flüstern aus dem Jenseits“), das dem Konzert seinen Namen verlieh. Diese Komposition von Rossano Galante ist eine Würdigung für verstorbene Freunde. Trotzdem sollte es kein trauriges, klagendes Werk sein, sondern vielmehr eine freudige Erinnerung an die gemeinsame Zeit – ein sehr emotionales Werk. Nun konnten die Besucher „Nimrod“ genießen. Der englische Komponist Edward Elgar (1857-1934) schrieb 1898 die Enigma-Variationen, ein Orchesterwerk mit 14 Variationen. Der langsame, hymnische 9. Satz wird mit Nimrod beschrieben und gilt als Meisterwerk. Die wunderbare Melodie nahm Alfred Reed zum Anlass eine meisterhafte Bearbeitung für Blasorchester zu schaffen. Bei „Shara my Yorke“ vom Komponisten Joy Webb, spielte Jonas Trapper vom Musikverein Mainroth auf der Trompete einen Solo-Part. Mit dem Musikstück „St. Florian Choral“ verfasste der erfolgreiche Komponist Thomas Doss einen eindrucksvollen Choral, dass eine Bereicherung für das Kreisorchester in der Basilika darstellte. „Jeder von uns kennt die Melodie 'Greensleeves', die es seit Jahrhunderten gibt. Eine Melodie, die Sehnsüchte und Glück, Vergangenes und Zukünftiges miteinander verbinden. Es ist die gleiche Melodie, die doch bei jedem etwas anders klingt“, erklärte der Moderator, bevor das Stück „Greensleeves“ erklang. Mit „Beauty and the Beast“ folgte Filmmusik aus dem Walt Disney Klassiker „Die Schöne und das Biest“, das 1991 von Alan Menken komponiert wurde. Der Film-Song wurde sowohl mit dem Oscar für den besten Song als auch mit dem Golden Globe ausgezeichnet. Er erhielt außerdem einen Grammy für den besten Filmsong. In den britischen Charts erreichte das Lied Platz neun. Nachdem das Konzert mit einem Gebet begann, wurde es auch mit einem beendet. Zum Schluss erklang mit „Venite Adoremus“, eines der bekanntesten Weihnachtslieder, das in deutscher Version als „Herbei, o ihr Gläubigen“ bekannt ist. Heinz Briegel hat dieses Lied sehr ausdrucksvoll gestaltet und dabei vor allem Wert auf die Melodie und eine gefühlvolle Harmonie gelegt. Ein klangvolles Geschenk zur bevorstehenden Weihnachtszeit. Als Zugabe spielte das Kreisorchester noch „Ich bete an die Macht der Liebe“. Mit einem kräftigen Applaus wurden die Musikerinnen und Musiker verabschiedet.