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Fastenpredigt zur Schlüsselübergabe an Petrus

Äbtissin Mechthild Thürmer aus Kirchschletten bei Zapfendorf war Fastenpredigerin am vergangenen Sonntagnachmittag bei der fastenzeitlichen Vesper in der Basilika.
Datum:
Veröffentlicht: 10.3.24
Von:
Gerd Klemenz

Der diesjährigen Fastenpredigtreihe liegt das Bildprogramm der Basilika zugrunde. Unter dem Motto „Ich sehe etwas, was du nicht siehst“ rücken die Prediger und Predigerinnen an den Sonntagen in der Fastenzeit Bilder in den Fokus, auf die die Gottesdienstbesucher, Pilger oder Kunst-Interessierte nicht als allererstes schauen würden. Am vergangenen Sonntag begrüßte Guardian Maximilian bei Sonnenschein zahlreiche Interessierte zu der fastenzeitlichen Vesper mit Äbtissin Mechthild Thürmer.

Sie ist Ordensschwester der Benediktinerinnen und seit 2011 Äbtissin der Abtei Maria Frieden in Kirchschletten bei Zapfendorf. Die Fastenpredigerin sprach über das Gemälde von der „Schlüsselübergabe an Petrus“ von August Palme aus dem Jahr 1867. Das Deckengemälde findet der Betrachter an der Westseite unter der Orgelempore. „Du bist Petrus – der Fels – und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben“, sagte die Äbtissin zu Beginn.

Schon sehr oft sei über diese Worte gepredigt worden und haben Menschen haben sich über diese Worte Gedanken gemacht. Was diese Worte alles für Petrus bedeuten mögen, das kann er in diesem Moment bestimmt nicht fassen, sich unmöglich vorstellen. „Ob er es überhaupt irgendwann einmal fassen konnte. Was mag Petrus in diesem Moment und auch danach gefühlt haben?“, fragte die Benediktinerschwester.

Der Maler August Palme hatte das Bild in der Basilika nach seinen Vorstellungen gemalt. „Petrus empfängt diesen Schlüssel demütig. Jesus deutet auf Petrus, er ist gemeint und weist gleichzeitig mit der anderen Hand auf das Himmlische Jerusalem.“ Dorthin geht der Weg. „Im Vordergrund sind die Farben dunkler, da ist noch einiges zu bestehen, im Hintergrund ist es heller, ein Strahlen ist zu sehen. Jesus selbst strahlt ebenfalls, doch dunkle Farben sind auch zu erkennen. Der Maler mag das nicht im übertragenen Sinn beabsichtigt haben. Es ist wie im wirklichen Leben“, beschreibt die Ordensschwester das Gemälde.

Als Pater Maximilian die Benediktinerschwester um eine Interpretation gebeten und ihr Themen vorgeschlagen hatte, faszinierte sie sofort der Schlüssel. „Der neu ernannte Erzbischof Herwig Gössl ist am Samstag in sein Amt als Erzbischof von Bamberg eingeführt worden. Er hat sozusagen die Schlüssel erhalten, die Menschen im Erzbistum und darüber hinaus zu Jesus hinzuführen“, erklärte die Fastenpredigerin. In seinem ersten Hirtenbrief an die Gläubigen im Erzbistum dankte er für unser aller Gebet.

„Beteiligen wir uns alle daran und ergreifen immer wieder den Schlüssel des Gebetes, dass Gottes Geist in den Verantwortlichen und den Gläubigen wirken kann“, fügte sie an. Viele haben sich von der Kirche abgewandt, jene können von den Predigern kaum mehr erreicht werden. Aber, wir alle können im Alltag dahingehend wirken, dass der Geist Christi sichtbar wird.

„Ich wünsche uns sehr, dass wir durch unser aller Beten und Handeln den Schlüssel zu den Herzen derer finden, die der Kirche den Rücken zugewandt haben oder noch nichts von ihr wissen“, sagte die Äbtissin.

Die nächste Fastenpredigt aus der Reihe „Ich sehe etwas, was du nicht siehst“ am Sonntag, 10. März, um 14 Uhr hält Pater Dr. Johannes Roth aus Düsseldorf. Er hilft das Bild „Abraham opfert Isaak“ von Anton Ranzinger aus dem Jahr 1918 besser zu verstehen.