Zum Inhalt springen

Ökumenischer Segnungsgottesdienst zu Valentin in Vierzehnheiligen

Franziskusschwester Alexia segnete Ehepaare am Gnadenaltar.
Datum:
Veröffentlicht: 11.2.24
Von:
Gerd Klemenz

Nichts ist heißer als das Feuer der Liebe. So hatten sich am Sonntagnachmittag trotz regnerischem Wetter rund 150 Paare auf den Weg nach Vierzehnheiligen gemacht, um am ökumenischen Segnungsgottesdienst unter dem Motto „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ teilzunehmen.

Dazu hatten die Franziskaner, die Franziskusschwestern und die evangelisch-lutherische Gemeinde Bad Staffelstein-Herreth eingeladen.

In jedem Jahr erinnert der Valentinstag daran, welches Geschenk eine Ehe, eine Freundschaft, eine Partnerschaft ist. Verliebtsein kennt bekanntlich kein Alter. So trafen sich sowohl junge, frischverliebte Paare in der Basilika, als auch solche, die schon vor Jahrzehnten den Bund fürs Leben schlossen und noch heute gemeinsam „durch dick und dünn gehen“.

Guardian Pater Maximilian Wagner, Schwester Alexia Hoderlein und die evangelische Pfarrerin Raphaela Holzinger zelebrierten in diesem Jahr gemeinsam die ökumenische Segnungsfeier zum Valentinstag.

Schwester Alexia gab meditative Impulse dazu, was „Liebe heißt“. In ihrer Predigt ging die Pfarrerin Holzinger auf die Liebe ein, doch wie kann man die wahre Liebe finden, die trägt? „Liebe ist das Einzige, was wächst, indem wir es verschwenden“, hat die Dichterin Ricarda Huch gesagt. „Etwas, das wir geschenkt bekommen, das da ist, zu Beginn unseres Lebens, in den Augen, in den Armen der Mutter, des Vaters. Wir schöpfen daraus ein Leben lang, geben es weiter, teilen es aus und lassen es wachsen, ein Leben lang. Wo Liebe wächst, gelingt das Leben“, so die evangelische Pfarrerin.

Die Liebe ist zu einem Erkennungszeichen der Christen geworden. Wer Liebe erfahren hat und die Verbindung zu Gott gezogen hat, der versteht sich selbst eingebettet in Gottes Handeln in dieser Welt. Menschen lassen sich verändern durch Gottes Liebe. Die griechische Philosophie kennt sechs Arten von Liebe, erklärte Holzinger. Eros, Philia, Storge, Agape, Pragma und Philautia, diese Arten der Liebe müssen zusammenkommen, wenn Liebe vollkommen sein soll. Die körperliche Liebe (Eros), Selbstliebe (Philautia) und die Nächstenliebe (Agapa) dürfen einander nicht ausschließen.

„Wie viele Beziehungen sind nicht am Mangel an erotischer Liebe zerbrochen, sondern an der falsch ausgedrückten Zahnpastatube“, so die Pfarrerin und fügte an: „Liebe und liebvolles Handel, Rücksichtnahme oder sich selbst aufzugeben gehören zusammen. Wenn Gottesliebe, Selbstliebe und Nächstenliebe zusammenkommen, sich vereinen wird wahre Liebe erlebbar.“

Schließlich – als schönen und natürlich sehr emotionalem Höhepunkt des Gottesdienstes schritten die Paare zum Gnadenaltar, um für sich und ihre Ehe von den Geistlichen den Segen Gottes zu empfangen.

Sich an den Händen führend, fühlten sich die Paare in diesem Moment an den Gang zum Traualtar erinnert. Bei manchen, wie bei Anton und Anne Reinhardt aus Uetzing, die vor 46 Jahren heirateten, liegt der schönste, bis heute unvergessliche Tag im Leben schon eine Weile zurück. Sicherlich waren auch Paare vor Ort, bei denen Amors Pfeil erst vor kurzem ins Herz getroffen hat.

Wunderschön war es anzusehen, wie die Pärchen voller Inbrunst mitbeteten, mitsangen und gemeinsam diesen Gottesdienst feierten. Die Partner sagten quasi noch einmal „Ja“ zueinander. Bei der Segnung durften die Paare auch einen „Liebesbrief Gottes an alle“ mitnehmen.

Der ökumenische Segnungsgottesdienst auf den „heiligen Berg“ hat die teilnehmenden Paare innerlich gestärkt und ihre Liebe gefestigt. Ein nettes Wort, ein Strauß Blumen, geschenkte Aufmerksamkeit – aber eben nicht nur am Valentinstag tut einer Beziehung immer gut. Mit phantasievoller Orgelmeditation verstand es Georg Hagel, Regionalkantor des Erzbistums Bamberg, die Segensfeier zu bereichern.